Stell dir vor, Du kannst eine Website nicht nutzen, weil sie für Dich aufgrund von körperlichen oder technische Einschränkungen unzugänglich ist. Du fühlst dich ausgeschlossen und kannst nicht dieselben Informationen erhalten, die für viele andere einfach zugänglich sind. Genau das passiert, wenn Barrierefreiheit im digitalen Bereich vernachlässigt wird. In diesem Artikel gehen wir auf die Wichtigkeit der Barrierefreiheit ein, welche Bedeutung sie für Menschen mit Behinderungen hat und wie sie gesetzlich verankert ist.
Warum ist Barrierefreiheit im digitalen Bereich so wichtig?
Barrierefreiheit im digitalen Bereich ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass alle Menschen gleichermaßen Zugang zu Informationen und Dienstleistungen haben. Menschen mit Behinderungen sind oft auf barrierefreie Websites angewiesen, um am digitalen Leben teilnehmen zu können. Es ist daher unerlässlich, dass Webdesigner:innen und Entwickler:innen die Bedürfnisse und Anforderungen dieser Zielgruppe berücksichtigen und barrierefreie Lösungen schaffen. Darüber hinaus gibt es in dem Bereich bestimmte Gesetzte, um Diskriminierungen zu verhindern und Chancengleichheit zu gewährleisten. Designprinzipien, wie klare Strukturen, passende Farbschemata und gut lesbare Schriftarten sind entscheidend für eine barrierefreie Website. Hilfsmittel zur Überprüfung der Barrierefreiheit helfen dabei, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Durch die Umsetzung von Best Practices für barrierefreies Design profitieren nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern alle Nutzer:innen, von einer benutzerfreundlichen Website.
Technische Aspekte der Barrierefreiheit im Webdesign
Um eine inklusive Online-Umgebung zu schaffen, ist es ratsam, viele technische Aspekte von Anfang an in den Designprozess zu integrieren. Dazu gehören u. a. die Verwendung von alternativen Texten für Bilder, die korrekte Strukturierung von Inhalten mittels Überschriften und Listen, sowie die Gewährleistung einer klaren und einfachen Navigation. Die Implementierung von Kontrastanpassungen für eine bessere Lesbarkeit und die Berücksichtigung von Screenreader-Kompatibilität sind ebenfalls wichtige Maßnahmen, um die Zugänglichkeit für alle Nutzer:innen sicherzustellen. Schon gewusst, dass auch langsames Internet und somit langsame Ladezeiten unter die Thematik Barrierefreiheit zählen? Langsame Ladezeiten können u. a. durch große Bilder, viele interaktive Medien wie Videos oder bewegliche Elemente etc. entstehen, die nicht von allen Geräten unterstützt werden können.
Barrierefreiheit als gesetzliche Anforderung
Öffentliche Einrichtungen müssen ihre digitalen Dienste und Webseiten barrierefrei gestalten, eine erweiterte Richtlinie für weitere Bereiche wie privat Unternehmen soll bis 2025 umgesetzt werden. Dies betrifft z.B. Produkte und Dienstleistungen im E-Commerce oder Anbieter von Computer- und Betriebssysteme. Auch private Unternehmen, die mit Regierungsstellen zusammenarbeiten, müssen die EAA-Standards (European Accessibility Act) erfüllen. Die Einhaltung dieser Anforderungen fördert eine inklusive Gesellschaft und bietet allen Menschen gleiche Chancen im digitalen Raum.
Weitere nützliche Links:
1 - Usability Check der Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
2 - Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung - BITV 2.0
3 - Aktion Mensch - Barrierefreie Website: Einfacher für alle Menschen